[Rezension] Honigmund von Sophie Andresky
Diese Rezension behandelt ein Buch mit eindeutig nicht jugendfreien Inhalten!
Autor: Sophie Andresky
Titel: Honigmund
Originaltitel: Honigmund
Genre: Erotik
Verlag: Heyne Hardcore
Erscheinungsjahr: 2015
Format: Taschenbuch, eBook
Seitenzahl: 192
Leseprobe
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Für Kenner – für Genießer – für Erotik-Fans, die es geschmackvoll, scharf und witzig wollen.
In schamlosen Episoden erzählt Deutschlands erfolgreichste Pornoautorin von der jungen Sophia, die zusammen mit fünf Männern in einer Wohngemeinschaft der besonderen Art lebt. Hier können die erotischen Künste in all ihren Schattierungen tabulos ausgelebt werden: sinnlich, animierend und unverschämt sexy.
Quelle: Heyne Hardcore
Ohne meinen Harem verreisen?
Das Buch hat einen interessanten neuen Ansatz. Im Mittelpunkt stehen Sophia und ihre fünf Männer. In vier kurzen Geschichten wirft man einen direkten Blick in ihr Zusammenleben. Da die Protagonistin ihren Lebensunterhalt unter Anderem als Autorin verdient, finden sich zwischen den Episoden zudem weitere sehr kurze Geschichten. So weit so gut. Aber…
Es brauch nicht unbedingt Romanlänge, damit Figuren und Handlung interessant werden. Ich bin eine Leserin, die auch Kurzgeschichten eine Chance gibt. Aber in diesem Fall waren sie meist doch zu kurz um mich zu begeistern. Zumindest wurden sie nicht “auf den Punkt” gebracht.
Die Geschichten des Harems hätten mit etwas mehr Liebe zum Detail richtig Punkten könne. Ihre zugrunde liegenden Ideen waren interessant und fernab der üblichen Klischees. Leider lag das Hauptaugenmerk zu sehr auf dem sexuellen Aspekten. Die Charaktere waren mir zu eindimensional und fast schon austauschbar. Selbst wenn es charakterlich mal etwas in die Tiefe ging, ist an der interessantesten Stelle die Geschichte auch schon wieder zu Ende. Handlungsstränge wurden dabei einfach in der Luft hängen gelassen. Teils blieben viel zu viele Fragen offen. Dabei habe ich nichts gegen ein Ende, das dem Leser die Möglichkeit bietet seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Denn nur wenn alle tot sind, bleibt kein Raum für eine Fortsetzung. Aber die Haupthandlung, um die es in einer Geschichte geht, sollte schon zu einem konkreten Ende geführt werden. Dem war in diesem Fall nicht so.
Bei den Texten zwischen den Haremsgeschichten wurde ich das Gefühl nicht los, dass es nur um den Sex ging. Erstens konnte ich keine nachvollziehbare Handlung erkennen. Wenig verwunderlich, da die meisten Geschichten kaum mehr als drei (eBook-)Seiten lang waren. Zweitens waren die Figuren der jeweiligen Geschichte austauschbar und farblos.
Auch hier blieben viele Wünsche offen.
Durch die Ich-Perspektive bekommt der Leser einen Einblick in Sophias Gedankenwelt. Jedoch scheint diese sich fast ausschließlich um ihre Männer und den Geschlechtsakt zu drehen. Das sie Autorin ist wird nur am Rande erwähnt. Scheinbar nicht übermäßig erfolgreich, da auch ihre Männer einem Job nachgehen.
Die Geschichten geben selten ein detailliertes Bild der Charaktere. Sie kratzen eher an der Oberfläche und lassen die Figuren sehr stereotyp wirken. Zwar dürfen wir als Leser in den einzelne Geschichten einen kurzen Blick hinter die Fassade werfen, dieser reicht aber meiner Meinung nach nicht aus, um den Charakteren Dreidimensionalität zu verleihen.
Eine interessante Idee, deren Potenzial aber verschenkt wurde. Es werden viele Handlungsstränge angerissen, aber nicht zu Ende gebracht. Die Kurzgeschichten zwischen den einzelnen Episoden aus dem Haremsleben sind unbedeutend und nichtssagend. Sie vermitteln das Gefühl als Füllmaterial zu dienen. Eine weitere Geschichte aus Sophias Leben mir ihren Männern hätte der Gesamtwertung sicher gut getan. Auch wenn es trotzdem nie zu mehr als 3 guten Herzchen gereicht hätte. Leider.
Sophie Andresky, geboren 1973, lebt als freie Autorin in Berlin. Mit dem Bestseller Vögelfrei und den folgenden Romanen wurde sie zur erfolgreichsten Erotik-Autorin Deutschlands. Ihre Artikel erschienen in zahlreichen Magazinen, derzeit schreibt sie für den Playboy sowie joyclub.de
Quelle: Heyne Hardcore
Mein Dank gilt Heyne und dem Bloggerpotal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
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